Streit und Versöhnung
In diesem Jahr war unser Thema der Kinderbibeltage „Josef und seine elf Brüder“. Die Kinder haben gehört, dass Josef der Lieblingssohn seines Vaters war. Seine Brüder waren sehr neidisch. Als Josef auch noch einen besonderen Mantel von seinem Vater geschenkt bekam, schmiedeten die Brüder einen Plan, um Josef loszuwerden. Sie verkauften ihn nach Ägypten.
Dort erkannten die Menschen schnell, dass Josef ein schlauer Mann war und er bekam eine verantwortungsvolle Arbeit. Durch Intrigen kam er ins Gefängnis, gewann aber auch hier das Vertrauen der Insassen und Wärter. Da er sehr gut Träume deuten konnte, wurde er vor den Pharao gebracht. Durch die Deutung seines Traumes und den nachfolgenden Entscheidungen, bewahrte Josef das Land vor einer großen Hungersnot. Seine Brüder waren durch schlechte Ernten ebenfalls dazu gezwungen nach Ägypten zu reisen und Getreide zu kaufen. Josef gab sich seinen Brüdern zu erkennen und sie versöhnten sich miteinander.
Diese Geschichte diente zum Anstoß, mit den Kindern über Streit und Versöhnung zu sprechen. Auch sie kennen unterschiedliche Situationen, in denen sich gestritten wird. Streit hinterlässt kein schönes Gefühl. In der Geschichte konnte Josef sich am Ende wieder mit seinen Brüdern vertragen. Er hat sie sogar zu sich nach Ägypten mit all ihren Familien und ihrem Vater eingeladen. Er war sich sicher, dass sein Lebensweg einen Sinn gehabt hat.
Wer hat Recht?
In einem Angebot zum Thema Streit haben wir das Buch „Du hast angefangen! Nein, Du!“ von David McKee erschienenen im Sauerländer Verlag gelesen.
Es geht um zwei Kerle, die sich streiten. Durch einen Berg getrennt, sieht der Eine, wie der Tag geht und die Sonne untergeht. Der Andere sieht, wie die Nacht kommt und der Mond aufgeht. Sie sind so davon überzeugt, dass ihre jeweilige Sichtweise richtig ist, dass sie beginnen mit Gesteinsbrocken nacheinander zu werfen. Dadurch zerstören sie den Berg und stellen am Ende fest, dass der jeweils andere Recht hatte.
Diese Geschichte veranschaulicht auf kindgerechte Weise, dass es immer nur eine individuelle Sicht auf die Dinge gibt.