Als einige der Kindergartenkinder am Vormittag des 12.02.2024 ein großes Loch im Sandkasten in unserer Kita Stemmen aushoben, hofften sie, einen Goldschatz zu finden. Was sie aber stattdessen fanden, versetzte uns alle, Klein und Groß, in Staunen!
Je mehr die Kinder gruben, desto mehr kleine Amphibien kamen im Sandkasten zum Vorschein. Eine erste Zählung ergab etwa 20 kleine Tiere.
Schnell überlegten wir:
- Was sind das für Tiere?
- Was machen wir mit ihnen?
Sowohl die Kinder als auch wir Erzieherinnen waren uns sicher, hier handelt es sich um Eidechsen! Mittlerweile fanden sich kleine Tiere, größere und augenscheinlich trächtige.
Gemeinsam mit den Kindern überlegten wir, wie den Tieren geholfen werden kann, da es im Sand zu gefährlich und zu kalt war. Ein Experte musste her! Ein Anruf bei einem Fachmann einer Naturschutzorganisation brachte nicht nur Freude über den Fund zum Ausdruck, sondern auch praktische Anleitungen, wie wir einen neuen, sicheren Unterschlupf für die Tiere gestalten können. Wir sollten einen ruhigen Platz mit Steinen aussuchen, ein Loch – frostsicher etwa 60 bis 80 cm tief – graben, dieses mit Stöcken und Sand befüllen, dann die Tiere sorgsam umsiedeln und den neuen Wohnort mit Erde bedecken.
Gesagt, getan! Die Kinder halfen fleißig mit und wir siedelten die Amphibien ganz behutsam um. Als neue Wirkungsstätte fiel die Wahl auf eine alte Kräuterspirale in einer ruhigen Ecke des Außengeländes. Knapp 30 Amphibien fanden so einen neuen, sicheren Ort, um zu wachen.
Was für ein aufregender Fund in unserer Kita Stemmen!
Die anfängliche Annahme, es handele sich um Eidechsen, wurde jedoch bald korrigiert. Nach der Begutachtung zugesandter Bilder durch den Experten und einen weiteren Fachmann von einer biologischen Station wurde klar, dass die geretteten Tiere in Wirklichkeit Teichmolche waren.
Dass die Tiere ihr Winterquartier im Sandkasten bezogen hatten, ist sehr ungewöhnlich. Die kalte Jahreszeit verbringen die Molche sonst eher unter Laub, Steinen, in hohlen Baumstümpfen, Trockenmauern oder Kellerschächten. Zwischen Februar und März beginnen sie dann mit der Wanderung in Richtung ihres Laichgewässers, das in der Regel in der Nähe des Winterquartiers liegt. Der Experte erklärte, dass die aktuell milde Witterung und der viele Regen dazu geführt haben könnten, dass die Molche schon eher mit ihrer Wanderung begonnen hatten.
Gut, dass wir so schnell gehandelt haben! Nun sind die Molche sicher, und wir sind alle gespannt, ob und wie sie sich weiterentwickeln. Dieser aufregender Fund in unserer Kita Stemmen war ein richtiges Abenteuer!